Donnerstag, 27. Juni 2013

Promillegrenze im Straßenverkehr auf 0,0 senken

Da hab ich mir aber ein heikles Thema ausgesucht. Alkohol im Straßenverkehr.

Vorwort:
Die Debatte ist schon alt. Jeder weiß, dass Alkohol am Steuer eine Gefahr für Leib und Leben ist. Nicht nur für das eigene, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Und daher gibt es in Deutschland eine Promillegrenze.

Fakten:
Für Fahranfänger und Personen unter 21 Jahren gilt bereits die 0,0 Promillegrenze (seit 2007). Wer seinen Führeschein neu erhalten hat, muss 2 Jahre auf Alkohol verzichten. Außerdem alle Personen unter 21 Jahren.

Die 0,3 Promillegrenze gilt dann, wenn man auffällt. z.B. Schlangenlinien fährt. Kommt es zu einem Unfall mit 0,3 Promille drohen Geld- oder Freiheitsstrafen und die Entziehung der Fahrerlaubnis für mindestens sechs Monate. In Flensburg kommen sieben Punkte im Verkehrszentralregister hinzu.

Ab 0,5 Promille gibt es eine Ordnungswidrigkeit und beim Erstverstoß eine Geldbuße von 500 Euro, einem Monat Fahrverbot und vier Punkten in Flensburg. Bei einem Unfall wird deutlich härter bestraft.

Ab 1,1 Promille ist man absolut fahruntüchtig. In jedem Fall erfolgt eine Strafrechtlichte Verfolgung, unabhängig davon, ob ein Fahrfehler vorliegt oder nicht. Es droht Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr, und der Führerschein kann für bis zu fünf Jahren entzogen werden.

Ab 1.6 Promille gibt es dann zusätzlich noch den berühmten Idiotentest.

Thema:
Die Strafen in Deutschland sind also schon recht drastisch, wenn es auch in anderen Ländern noch deutlich härter zugeht. Doch warum hätte ich dann gerne auch die 0,0 Promille Grenze für Fahrer über 21 Jahren? Sollen die Strafen noch härter werden und wie sollen Menschen z.B. mit 0,2 Promille bestraft werden?

Nein, es soll keine härteren Strafen geben (zumindest ist das nicht mein Ansatz). Und auch die "Bestrafung" für Menschen die mit 0,1 oder 0,2 Promille unterwegs sind, darf ruhig leicht sein. Z.B. eine Verwarnung mit 40 Euro. Auch muss nicht "gezielt" danach gesucht oder kontrolliert werden. Es geht nicht um die Aufbesserung der Staatskasse.

Es geht um was anderes. Es geht darum, dass ganz klar gesetzlich geregelt ist, dass Alkohol im Straßenverkehr NICHTS zu suchen hat. Dann gibt es an Autobahnraststätten eben halt kein Bier (außer Alkoholfrei) mehr zum Schnitzel. Und das berühmte "Glas Sekt" bei einer Firmenfeier gibt es in Zukunft für Autofahrer eben auch nicht mehr. Schon heute greifen viele Leute beim "Glas Sekt" lieber zum O-Saft. Die anderen werden es auch überleben! Das Mädchen dieses Kleinwagens hat es nicht überlebt:

LKW Fahrer nach nur einem Glas Bier
Es muss einfach nur in die Köpfe der Menschen, dass es keinen eigenen Interpretationsspielraum gibt (danke Nina Bormann für den Hinweis). Die 0,0 Regel ist die EINZIGE KLARE REGEL die für alle verständlich ist und wo man sich nicht herauswinden kann.

Bei Facebook werden immer wieder dramatische Worte und Unfall-Bilder geteilt, die Alkohol am Steuer verurteilen und auf die Gefahren hinweisen. Auch von denen, die gegen eine 0,0 Promillegrenze sind. Das ist absurd. Es wird immer mit den Fingern auf andere gezeigt, man selbst verteidigt die "Freiheit des eigenen Interpretationsspielraums" aber bis aufs Messer. Warum ist das so?  Weiß er nicht, dass er wegen dieser Freiheit die er für sich haben will, auch gleichzeitig allen anderen Menschen - also auch den ganzen Unfallverursachen - diesen Interpretationsspielraum gibt? Und so eine Mitschuld an jedem Opfer trägt.


Und was einem bei vielen Diskussionen noch auffällt: Wenn man gegen die 0,0 Promillegrenze ist, argumentiert man fast immer mit Situationen die einen selbst gar nicht Treffen.

Und nun freue ich mich über sachliche Kommentare und würde gerne wissen: Wer ist warum gegen die 0,0 Promillegrenze? Und bitte: Nicht für "die Anderen" argumentieren. Das können die selbst.

Und: Niemand wird für seine Meinung gefressen. 

PS: Die 0,0 Promille Grenze gilt bereits für über 70% der Weltbevölkerung. Z.B. in: Albanien, Brasilien, China, Dubai, Estland, Indonesien, Indien (größtensteils), Malta, Marokko, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland sowie in 20 weiteren Staaten...

Keine Regelung gibt es übrigens in Bolivien.

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